Am Dienstagnachmittag kam es in mehreren Bundesländern zu einem massiven Ausfall des Digitalfunks für Behörden und Organisationen mit Sicherheitsaufgaben (BOS). Der Ausfall betraf unter anderem die Bundesländer Rheinland-Pfalz und Hamburg, wo es teilweise zu erheblichen Einschränkungen in der Kommunikation von Polizei, Feuerwehr und Rettungsdienst kam.
Saarland meldet keine Störung
Das Saarland blieb von dem Ausfall verschont. Auf Nachfrage teilte das saarländische Innenministerium mit, dass es im Bereich des Digitalfunks keine Einschränkungen gegeben habe. Auch die Autorisierte Stelle Digitalfunk im Saarland konnte keine Störungen feststellen. Das Echtzeitmonitoring des saarländischen Funknetz habe keine Auffälligkeiten gezeigt. Somit war die Kommunikationsfähigkeit der BOS im Saarland zu keinem Zeitpunkt beeinträchtigt.
Hamburg und Hessen stark betroffen – Alarmierung zeitweise ausgefallen
In Hamburg und Hessen hingegen war das Ausmaß des Ausfalls erheblich. Durch die Störung des Digitalfunknetzes kam es nicht nur zu einem Ausfall des Sprechfunks von Polizei, Feuerwehr und Rettungsdienst, sondern auch zur Beeinträchtigung der digitalen Alarmierung. Einsatzkräfte konnten in der Folge nicht mehr wie gewohnt über Funkmelder erreicht werden. Hamburg griff als Rückfallebene auf eine alternative Alarmierung über das Handy zurück. In Hessen besetzten Einsatzkräfte Gerätehäuser, um weiterhin einsatzfähig zu bleiben.
Insgesamt waren laut ersten Erkenntnissen elf Bundesländer vom Ausfall betroffen. In einigen Regionen kam es dadurch zu deutlichen Einschränkungen im Einsatzgeschehen.
Ursache noch nicht abschließend geklärt
Zur genauen Ursache des Vorfalls laufen derzeit noch Untersuchungen. Die Bundesanstalt für den Digitalfunk der Behörden und Organisationen mit Sicherheitsaufgaben (BDBOS) spricht derzeit von einem technischen Problem innerhalb des Netzwerkes. Hinweise auf einen Cyberangriff liegen laut der BDBOS nicht vor und können nach aktuellem Stand ausgeschlossen werden. Die Störung konnte nach etwa zwei Stunden behoben werden, sodass die betroffenen Dienste anschließend wieder uneingeschränkt nutzbar waren.
Notrufnummern waren jederzeit erreichbar
Trotz des Digitalfunkausfalls konnten Bürgerinnen und Bürger unbesorgt die Notrufnummern 110 und 112 nutzen. Diese Dienste sind technisch von dem Sprechfunk unabhängig und blieben durchgehend erreichbar. Somit war die Bevölkerung zu keinem Zeitpunkt in ihrer Möglichkeit eingeschränkt, den Notruf zu wählen.